Fast eineinhalb Jahrhunderte lang prägte die Vöslauer Kammgarnfabrik das Wirtschaftsleben von Bad Vöslau. Auf Wikipedia findet sich ein kompakter Überblick über ihre Geschichte.
Nach dem Niedergang der Kammgarn AG Ende der 1970er-Jahre wurden große Teile der Konkursmasse, darunter das Fabriksgelände mit den darauf befindlichen Gebäuden, von der Vöslauer Heilquellen-Verwertung AG übernommen, welche ihrerseits wiederum im Eigentum der damaligen Zentralsparkasse stand. Die mutmaßliche Motivation für den Ankauf war wohl, sich die Fläche für eine eventuelle Erweiterung des Abfüllbetriebes, der sich damals in unmittelbarer Nähe befand, zu sichern.
Als Vöslauer später die Betriebsgründe in der Paitzriegelgasse, wo sich heute der Abfüllbetrieb befindet, erwarb, verlor das Areal in der Hanuschgasse seine strategische Bedeutung.
Da das Gelände in dieser Zeit nicht bewirtschaftet wurde, begannen sich an den Gebäuden erste Verfallserscheinungen zu zeigen. In lokalen Zeitungen fielen (bis in die 90er-Jahre hinein) Worte wie "Schandfleck" und "Rattenloch".
1983 wurden große Teile des Fabriksareals an eine Investorengruppe um den Unternehmer Baumeister Manfred Koizar verkauft. Die neuen Besitzer adaptierten schrittweise die Gebäude, um diese als Lager und Büroräumlichkeiten zu vermieten. 2002 schieden die Partner des Baumeisters aus der Eigentumsgemeinschaft aus, und seine beiden Söhne, Manfred jun. und Werner, übernahmen deren Anteile. Seither werden laufend große Investitionen getätigt, um die Bausubstanz ständig zu verbessern. Derzeit beherbergt das mittlerweile unter dem Namen "Kammgarnzentrum" bekannte Areal rund 40 von einander unabhängige Mieter, darunter ein Gesundheitszentrum, wo mehr als 30 Ärzte und Therapeuten ordinieren, mehrere Gewerbebetriebe, ein Tierarzt usw.